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Eine kleine Geschichte der Hanfpflanze

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Beschreibung

Die Hanfpflanze, Cannabis sativa L. vom griechischen kánnabis, ‚Hanf‘, gehört zur Familie der Cannabaceae (Hanfgewächse) und zur Ordnung der Rosales (Rosenartigen). Sie beheimatet die gemäßigten bis tropischen Regionen unserer Erde. Die Pflanze ist diözisch (zweihäusig getrenntgeschlechtlich), das bedeutet, dass – wie auch bei uns Menschen – das Geschlecht auf unterschiedliche Individuen verteilt ist. Es gibt also männliche und weibliche Pflanzen, die sich in ihrem Habitus und pflanzenspezifischen Merkmalen voneinander unterscheiden. Moderne Zuchtformen weichen gelegentlich davon ab, eine Pflanze besitzt dann beide Geschlechter.

Sie werden durch den Wind bestäubt, was Windblütigkeit oder auch Anemophilie genannt wird. Cannabis ist eine einjährige Pflanze und kann, je nach Sorte, bis zu 5 m hoch werden, in der Regel jedoch 1,50 m. Ihre Blätter sind handförmig zusammengesetzt und an den Rändern gesägt. Während die weiblichen Pflanzen einen rundlicheren Wuchs und auffälligere, gedrängte Blütenstände aufweisen, wachsen die Männlichen etwas schlanker und offener. Die Samen (botanisch betrachtet handelt es sich eigentlich um Nussfrüchte) sind etwa 3-4 mm groß, glänzendbraun und gehören auch zum Speiseplan körnerfressender Vögel. Hanfsamen und Hanfnüsse können als Lebensmittel gekauft werden und gelten als sehr gesund. Sie enthalten mehr als 90% mehrfach ungesättigte Fettsäuren. Außerdem verfügen sie über eine hohe Nährstoffdichte und beinhalten Antioxidantien, Omega-3-Fettsäuren, Vitamin E, B-Vitaminen und essenzielle Aminosäuren. 

Herkunft Hanf
Verbreitung & Geschichte

Hanf zählt zu den ältesten Nutzpflanzen der Erde und nahm seinen Ursprung vermutlich in Kasachstan. Von dort verbreitete er sich über Indien und antike Hochkulturen in die ganze Welt.  In einer medizinischen Schrift aus China wurde die Pflanze bereits 300 v. Chr. im Zusammenhang mit der Behandlung von Rheuma und Malaria erwähnt. Der erste Cannabis-Fund, datiert auf das Jahr 700 v. Chr., wurde in einem Grab der Gushi-Kultur in Westchina, Xinjiang gefunden. In Europa stammen die ersten Hanffunde aus Thüringen und sind etwa 5500 Jahre alt. 

Seither ist Hanf eine bedeutende Nutzpflanze, die seit Jahrtausenden zu verschiedensten Zwecken kultiviert wird. Aus den Bastfasern werden Seile, Leinen oder Stoffe hergestellt, aus den Samen wertvolle Speiseöle gewonnen oder die Blätter und Blüten zu Tees oder ätherischen Ölen verarbeitet. Der psychoaktive Stoff Tetrahydrocannabinol (kurz THC) findet sich lediglich in den Blütenständen weiblicher Pflanzen, bei den männlichen nur in sehr geringen Mengen. Bastgewebe, Samen und Blätter sowie die gesamte männliche Pflanze sind frei von THC. In Deutschland dürfen Hanfprodukte, deren THC-Gehalt die 0,2 %-Grenze nicht überschreiten legal verkauft und konsumiert werden. Zum Vergleich: eine unbefruchtete, weibliche Blüte, also der Teil der Hanfpflanze mit dem höchsten THC-Anteil enthält 6-20 % THC, wobei der durchschnittliche Gehalt seit Jahren ansteigt. Durch die jahrtausendlange Kultivierung und Züchtung der Pflanze sind die ursprünglichen Wildtypen und alten Landrassen vom Aussterben bedroht. Die immer wiederkehrende Hybridisierung sorgte zunehmend zu einem Biodiversitätsverlust innerhalb dieser Pflanzengattung.

Hanf Wirkung
Nice to know

Hanf wird zu Phytosanierung verwendet. Die Hanfpflanze akkumuliert Schwermetalle aus dem Boden und kann somit dabei helfen, beispielsweise mit Cadmium verunreinigten Böden zu „reinigen“. Das zeigt allerdings auch auf, wie wichtig es ist, einen Anbau unter besten Umweltbedingungen zu gewährleisten. Bei uns regional aus dem bayrischen Frankenwald auf bestem, kontrolliertem Boden!